
Mythen-Austria: Wer bist du und wie würdest du dich selbst in wenigen Sätzen beschreiben?
Ilmarin: Ich bin Ich. Mehr bleibt unterm Strich nicht übrig, wenn ich alles wegsubtrahiere, was ich nicht bin.
Mythen-Austria: Du bezeichnest dich selbst als Grenzgänger und Bewusstsseinsforscher. Was bedeutet es für dich, ein „gedanklicher Grenzgänger“ zu sein? Gibt es Grenzen, die du besonders gerne hinterfragst oder überschreitest?
Ilmarin: Es zu sein, wie du mich nennst, bedeutet mir nichts. Es geht mehr darum, dass ich es gerne tue.
Grundsätzlich spricht mich alles an, was mich auf eine gewisse Art und Weise herausfordert. Da die Wahrheit aber keine Rücksicht auf meine Vorlieben nimmt, spielen diese also auch nur eine untergeordnete Rolle. Wenn man aufmerksam durchs Leben geht, laufen einem die Herausforderungen sowieso früher oder später über den Weg. Manche Herausforderungen nehme ich dankend an, andere übersehe ich und für manche bin ich vielleicht auch noch nicht bereit. Doch gerade die Forschung an sich bereitet mir Freude – das Erkunden neuer Perspektiven, das Infragestellen scheinbar unumstößlicher Wahrheiten und das Austesten der Grenzen des Denkens. Besonders fasziniert mich, wie Mythen, Überzeugungen und Weltbilder entstehen und welche Grenzen sie uns setzen – und genau diese lotet es sich mit Begeisterung aus.
Mythen-Austria: Was hat dich auf diesen Weg gebracht? Gab es einen Moment oder eine Erfahrung, die dein Denken nachhaltig verändert hat?
Ilmarin: Tatsächlich gab es da so einige. Neben einer mittlerweile ziemlich ver-rückten Welt, hatte ich schon mein Leben lang mit Gesundheitlichen Themen zu leben, die mich regelmäßig an meine eigenen Grenzen brachten. Was mich entsprechend dazu führte, auf der Suche zu sein und zu bleiben. So führte dann eines zum nächsten. Erst ist es die Suche nach Hilfe und Heilung, dann merkt man irgendwann, die wird man nicht finden, wenn man sich nicht öffnet für mehr. Und so landete ich schlussendlich bei mir selbst. Die Wahrheit für sehr viele Dinge in unserem Leben, ist oft deutlich näher, als man denken würde.
Mythen-Austria: Gibt es eine zentrale Frage oder ein Thema, das dich immer wieder beschäftigt – etwas, das sich durch all deine Überlegungen zieht?
Ilmarin: Der Wahrheit auf die Schliche zu kommen. Nur klingt das immer etwas platt, wenn man es so formuliert, da die Wahrheit nichts ist, was man einfach findet und dann hat man es geschafft und alles ist gut. Wenn ich es also auf eine zentrale Frage herunterreichen sollte, würde ich sagen, betrifft mich die selbe Frage, wie viele andere Menschen auch – mit dem Unterschied, dass es auch einige gibt, die gar nicht wissen, dass sie danach suchen. Was ist dieses, Ich bin? Oder anders gesagt, wie lebe ich dieses Ich bin?
Mythen-Austria: Viele Menschen suchen nach Wahrheit. Denkst du, es gibt eine absolute Wahrheit – oder ist alles eine Frage der Perspektive?
Ilmarin: Wenn du das „oder“ durch ein „und“ ersetzt, denke ich stimmt die Frage, da sie sonst keinen Sinn ergibt. Es kann nur verschiedene Perspektiven geben, wenn es sich um ein Absolutes handelt. Sonst wären nicht die Perspektiven darauf unterschiedlich, sondern das Absolute, nicht absolut.
Mythen-Austria: Philosophie kann für viele abstrakt wirken – was würdest du sagen, wie kann tiefes Denken den Alltag verändern?
Ilmarin: Philosophie kommt von Philos Sophia, zu gut Deutsch, die Liebe zur Weisheit. Das Weisheit in fast allen Lebenslagen ein guter Begleiter ist, muss man offensichtlich nur Menschen erklären, die auf dieser Website nie zu finden sein werden.
Mythen-Austria: Gibt es ein Konzept oder eine Idee, die du früher anders gesehen hast und heute völlig anders bewertest?
Ilmarin: Absolut, ja. Es ist nur auf die Schnelle tatsächlich schwer, es auf eine Sache herunterzubrechen, da das Leben selbst, Veränderung immer ist. Ich hab mich entwickelt im Laufe meiner bald 40 Jahre, da gab es nicht nur einen massiven Wandel – positiv, wie negativ.
Mythen-Austria: Was fasziniert dich besonders an der menschlichen Wahrnehmung und unserem Bewusstsein?
lmarin: Das ist eine sehr spannende Frage, weil sie die Antwort bereits beinhaltet – die Wahrnehmung und das Bewusstsein. Oder anders ausgedrückt, die Realität.
Mythen-Austria: Du bewegst dich oft an den Grenzen zwischen Ratio und Intuition – wie wichtig ist das Gleichgewicht zwischen Logik und Gefühl in deinem Denken?
lmarin: Sehr wichtig, ich bekomme es nur nicht immer so gut mit dem Gleichgewicht hin, wie ich es mir selbst wünschen würde.
Mythen-Austria: Gibt es ein Buch, eine Person oder eine Philosophie, die dich besonders inspiriert hat?
lmarin: Ja mehrere ...Familiär und aus der Schule habe ich vieles von Rudolf Steiner mitbekommen, selbst gelesen habe ich tatsächlich aber, dafür sehr wenig von ihm – eventuell genau deshalb. Was mit Mitte meiner Zwanziger ein wahrer Augenöffner war, ist das Buch, die Entstehung der Realität von Jörg Starkmuth. Als Kind habe ich ganz besonders alle Mythen- und Sagenbücher geliebt und jetzt wo ich das so schreibe, denke ich, haben sie mich bereits damals neugierig und offen für das gemacht, was hinter der Fassade steckt. Es gab natürlich noch mehr, obwohl ich lange Zeit mit Büchern nicht viel anfangen konnte. Ein Autor jedoch, hat mich seit meiner Jugend fest im Griff, Tolkien. Seine Werke sind, man könnte fast schon sagen ein Bibel-Ersatz.
Mythen-Austria: Was bedeutet Freiheit für dich – und denkst du, dass wir wirklich einen freien Willen haben?
lmarin: Das ist eine sehr gute Frage – auf die ich jetzt auf die schnelle nicht antworten will, weil ich gerade erst vor zwei Tagen eine völlig neue Erkenntnis dazu erleben durfte. Diese will ich demnächst in einem eigenen Artikel, mit dem entsprechenden Tiefgang beleuchten. Hättest du mich vor drei Tagen gefragt, hätte ich rundweg mit Ja geantwortet. Jetzt denke ich, ja und nein – weil es sich mit diesem Thema ganz anders verhalten könnte, wie wahrscheinlich die meisten Menschen denken.
Mythen-Austria: Auf diesen Artikel freuen sich bestimmt unsere Leser ! Viele Menschen haben Angst davor, ihre gewohnten Denkmuster zu verlassen. Was würdest du jemandem sagen, der sich nicht traut, über den Tellerrand zu blicken?
lmarin: Wenn ich dafür eine Standart-Antwort wüsste, müsste ich sie mir nicht ständig selbst stellen. Theoretisch wüsste ich schon eine Antwort, nur wirft die gleich noch mehr offene Fragen auf ... deshalb, wenn du eine kurze Antwort dafür hast, immer her damit.
Mythen-Austria: Gibt es ein gedankliches Experiment oder eine philosophische Idee, die du den Lesern mitgeben möchtest – etwas, das ihr Denken herausfordert?
lmarin: Grundsätzlich bieten sich dafür alle Paradoxon an – wenn man zB. versucht Gegensätze auf einen Zustand zu reduzieren. Schafft man es, seinen Verstand an diesem Punkt zu bringen, kann ein sehr interessanter Zustand entstehen – der in der Regel auch schwer in Worte zu fassen ist. Man muss es eben erleben, anders funktioniert es nicht. Das wohl bekannteste Beispiel hierfür und ein guter Einstieg ist, der einem schon gehörig die Schädeldecke ausheben kann, der Versuch zu verstehen, dass es keine Vergangenheit und keine Zukunft gibt. Die Steigerung davon ist aber, wenn man
merkt, dass es das Jetzt irgendwie auch nicht gibt – oder eben schon, nur wo fängt es an und wo hört es auf?
Mythen-Austria: Wohin geht deine persönliche Reise? Gibt es ein Ziel oder eine Vision, die dich antreibt?
lmarin: Mich entwickeln, Sinn finden und Sinn machen.
Mythen-Austria: Wenn du den Lesern eine letzte Botschaft mitgeben könntest – was wäre es?
lmarin: Ich denke, dass es zu unseren Lebzeiten noch nie so wichtig wie jetzt war, sich innerlich zu stärken, um den Zusammenbruch im Außen auszuhalten. Der Draht nach „oben“ ist wieder gefragt. Sucht ihn nicht in einer Weltreligion, sondern ganz simpel, im Wald, am Berg, im Licht der Sonne, in euren Kindern, in der Liebe, in euch selbst – es spielt keine Rolle, wo ihr ihn findet, denn hat man ihn erst mal gefunden, ist er sowieso überall.
Mythen-Austria: was dürfen wir oder besser gesagt unsere Leser in Zukunft von dir erwarten ?
lmarin: Ich werde weiterhin die Grenzen des Denkens und der Wahrnehmung erforschen, neue Perspektiven aufzeigen und bestehende Überzeugungen hinterfragen. Meine Leser können sich auf spannende Gedankenexperimente, tiefgehende Analysen und vielleicht auch die eine oder andere unerwartete Erkenntnis freuen. Forschung macht mir Spaß – besonders, wenn sie dorthin führt, wo bisher nur wenige hingeschaut haben. Ob es um Mythen, Bewusstsein oder die Natur der Realität geht – ich bleibe neugierig und offen für das Unbekannte.
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