· 

Die Untersbergkirchen: Wallfahrtskirche Maria Ettenberg

Am Plafond der Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung (Festtag am 2. Juli) in Ettenberg ließ Propst Julius Heinrich von Rehlingen – Randau (1662 bis 1732) eine himmlische Szene mit vielleicht nicht gleich ins Auge springender Aussage durch den Maler Innozenz Anton Warathy im Jahre 1725 anbringen. Der Bauherr von Maria Ettenberg war ein Rokokofürst allerbester Ausprägung und ließ neben vorgenannter Kirche auch noch die beiden von Maria Himmelfahrt in Ramsau bei Berchtesgaden und die Pilgerkapelle am Lochstein errichten. Von den drei Kirchen erhielt jene von Maria Ettenberg das schönste Bild- und Freskenprogramm.

 

Man bemerkt am Deckenfresko einen aus dem Herzen Mariens austretenden Lichtstrahl, welcher durch einen von einem Engel gehaltenen Spiegel abgelenkt, steil nach unten fällt und eine kniende Frauengestalt mit der Wahren Katholischen Religon erquicken soll. Die kniende Dame ist eine Heidin – Bilquis die märchenhaft reiche Königin von Saba, kniet vor dem Thron des Weisen Königs Salomon, des gebildetsten Mannes seiner Zeit. Bei genauerer Betrachtung des Freskos und unter Einbezug der Privatkorrespondenz des Fürstpropstes Rehlingen ergibt sich jedoch für das Ettenberger Deckenfresko ein anderer Befund: Ursprünglich sollte gegenüber seiner Mutter Maria leicht erhöht ihr Sohn Jesus knien. Tatsächlich wurde der Maler Warathy jedoch angewiesen, dessen Cousin, den Heiligen Johannes den Täufer zu malen. Und auch der Strahl sollte nicht die Königin im Herzen treffen und mit der Katholischen Religion (der Einzig Seligmachenden!) bekehren, sondern lediglich das hölzerne Zepter des Salomon und nicht die vor ihm kniende hohe Dame!

 

Fürwahr eine mutige Vorgehensweise des Fürstpropstes Rehlingen von Berchtesgaden. Aufgrund seiner für einen Prälaten außergewöhnlichen Einstellung, niemandem eine Religionsauffassung aufokktruieren zu wollen, entstand auch dieses außergewöhnliche Fresko in Maria Ettenberg.

Ein Beitrag von Dr. Peter Kneissl 

Hier die Entschlüsselung des Deckenfreskos nachlesen 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Seit 2015

Unsere Mission ist es, die Prinzipien und Baupläne der Vergangenheit zu bewahren, die energetische Verbindungen und zwischen Geschichte und Gegenwart zu erforschen und das menschliche Bewusstsein durch Reflexion und Selbstwahrnehmung zu stärken. Dabei bauen wir Brücken zwischen Mythen und anerkannten Wissensgebieten.

MISSION STATEMENT


International ausgezeichnet

mit dem Britishpedia Successful People Preis 

Ich bin diplomierter Heimatforscher, zertifizierter Psychologischer wie Pädagogisch-Therapeutischer Berater und halte Auszeichnungen der Wirtschafskammer Oberösterreich in den Bereichen Human und Lebensraumenergetik. Neben den Auszeichnungen bin ich Mitglied verschiedener Verbände aus dem Psychologischen und Therapeutischen Bereich und garantiere deshalb eine entsprechende Qualitätssicherung. Die Angebote auf dieser Homepage fallen in den Energetischen Methodenkatalog und befassen sich mit Inhalte meiner Bücher.