Der Untersberg und seine Unterirdischen Gänge
In der Sagenwelt rund um den Untersberg gibt es unzählige Legenden wo Zwerge und Kobolde in Unterirdischen Gängen von einem Ort zum anderen gelangen. Der Name Untersberg wurde von seiner geheimnisvollen Unterwelt geprägt. (historisch belegt). Die Wunder des Wunderberges stehen mit seiner Unterwelt im Zusammenhang. Die Überlieferungen beziehen sich häufig auf seine Unterwelt, in denen u.a. die bergbaukundigen Untersbergmandl, die gestaltgebenden Riesen und die schlafenden Kaiser wirken. 0)
Neben direkten Überlieferungen dass solch unterirdische Gänge von Salzburg tief in das Bergmassiv reichen gibt es jedoch auch andere Orte die einen Zusammenhang mit dem Untersberg haben.
So auch die Zwergerlhöhle von Pettenau an Österreichisch, Bayrischer Grenze.
Als Ausgangspunkt für unseren Besuch der Zwergenhöhle bei Pettenau wählten wir die Bertenöder Kapelle bei Stubenberg. Die Kapelle selbst ist definitiv einen Besuch wert, da sie sich in einer Höhe von etwa 500 Metern befindet und einen atemberaubenden Blick über das Inntal bietet. Zusätzlich weist sie besondere Merkmale in der Geomantie auf, die sie noch faszinierender machen. Von der Kapelle aus setzten wir unseren Weg auf einem steilen, alten Hohlweg fort, der tief eingeschnitten ist. Interessanterweise erfuhren wir auf der Website des Landratsamts Rottal-Inn, dass dieses Geotop einst "durch die Aktivitäten des Menschen zugänglich gemacht wurde". Im letzten Jahrhundert wurden hier die sogenannten "Muschelschill-Schichten" abgebaut und als Zusatzstoff für Hühnerfutter verwendet. 1)
Sagen und Legenden:
Sage 01
Man erzählt sich, dass sich vor langer Zeit in dem kleinen Örtchen Pettenau, das zwischen Strubenberg und Ering am Inn liegt, folgende Geschichte zugetragen hat:
Wie jeden Morgen stand die Bäurin eines Hofs noch noch vor dem Krähen des Hahns auf, um in den Stall zu gehen und das Vieh zu versorgen. Als sie den Stall betrat, konnte sie Ihren Augen kaum glauben, die Kühe standen an den reich gefüllten Trögen und kauten genüsslich das frische Heu. Der Stall war gesäubert und nein eingestreut, die Euter der Kühe leer - die Milcheimer voll. Die Kälber waren versorgt - genauso wie die Stiere. … 2)
Sage 02
Weitere Legenden erzählt uns auch Michael Waltinger, mit den Niederbayerische Sagen.
In Pettenau
1) hausten einmal zwei Bergwichtlein. Wenn die Leute nachts schliefen, kamen sie aus ihrer Höhle
2) hervor und verrichteten in Haus und Hof alle Arbeit, die noch nicht geschehen war oder die am anderen Morgen verrichtet werden sollte. Eines Nachts lauerte ihnen der beim
Jungbauern zu Pettenau bedienstete Stallbub auf, um sie zu necken. Da entflohen sie aus der Gegend und zogen zu den übrigen Zwerglein in den Untersberg. Bei Mühlau setzten sie über den Inn. Dem
Fährmann, der sie überfuhr, gaben sie zum Lohne eine Handvoll Sand, die sich zu Hause in gleißendes Gold verwandelte.
1) zum Schulsprengel Prienbach gehörig.
2) Bei Pettenau findet sich am Berghang heute noch eine Höhle, die etwa 2 Meter hoch ist und ungefähr 21/2 Meter im Gevierte mißt. Die Leute bezeichnen sie als
Schrazelloch; ihr spezieller Eigenname ist "'s Fraualoch“. 3)
Sage 03
In ganz früher Zeit hauste im Pettenauer Erdloch ein Wichtelmännchen mit seinem Wichtelweiblein. Wenn alles schlief, kamen die zwei – durch ihre Tarnkappe unsichtbar – aus ihrer Höhle hervor und taten den braven Pettenauern alle Arbeit. Meist arbeiteten sie im großen Kuhstall. Da striegelten und fütterten sie das Vieh, misteten aus und streuten ein. Am Morgen, wenn die Bäuerin in den Stall kam, war schon die ganze Arbeit getan, sie konnte die vollen Milcheimer in die Küche tragen. Dankbar stellte sie ihren guten Hausgeisterchen eine Schale süßer Milch vor den Barren. Auch mit Butter und Schmalz geizte sie nicht. Aus Neugierde lauerte der Stallbub eines Nachts heimlich im Stall, um herauszufinden, wer die Arbeit tat. Als die Wichtelleute den Stall betraten, legten sie ihre Tarnkappe ab und traten zur Arbeit an. Der neugierige Stallbub wollte sie erwischen und erschreckte die braven Zwerglein so sehr, dass sie vor lauter Schreck die Flucht ergriffen. In blinder Hast packten sie ihre paar Habseligkeiten aus dem Erdloch und liefen nach Mühlau, wo sie sich vom Fährmann über den Inn schiffen ließen. „Sag’s den Leuten hier“, sprach das Wichtelmännchen beim Abschied, „nie wird der Schauer diese Gegend verheeren“, und gab dem Fährmann eine Handvoll Sand als Lohn. Dieser schaute nicht schlecht, als sich der Sand in gleißendes Gold verwandelte. In Pettenau wurden die Wichtel nie mehr gesehen. Es heißt, dass sie zu Ihresgleichen in den Untersberg gezogen sind. 4)
Zusammenfassung:
Wir stießen zwar nicht auf einen direkten Zugang zum Inneren des Untersbergs, aber wir hatten die Gelegenheit, die beeindruckende Kraft des Waldes in der hügeligen Umgebung zu erkunden und die Einzigartigkeit dieses Ortes zu erleben. Warum genau der Untersberg in alten Sagen erwähnt wurde, blieb uns ein Rätsel. Möglicherweise besteht jedoch eine Verbindung zum Schellenberger Forst am Untersberg?
Wir wissen nun von zwei Wäldern mit gleichen Namen, einem in der Nähe von Pettenau und dem Schellenberger Forst am Untersberg. In dieser Gegend, die von Erdställen und keltischen Kultplätzen umgeben ist, könnten noch viele unentdeckte Geschichten verborgen liegen. Obwohl wir keinen unterirdischen Gang gefunden haben, hat dieser Ort und die Höhle zweifellos eine besondere geomantische Bedeutung. Wer weiß, vielleicht leben die Zwerge und Wichtel auch heute noch in den Wäldern dieser Region?
0) https://www.untersberg.org/html/unterwelt2.html
1) https://www.lochstein.de/hoehlen/D/fralb/ostbayern/ostbayernsuedldonau.htm
2) Martina Meier , Sagenhaftes - Alte Sagen neu erzählt Band 1
3) Michael Waltinger, Niederbayerische Sagen
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Armin (Montag, 04 September 2023 06:14)
Heißt der Ort am Untersberg nicht Pettnau ??