Claras fuhr auf den Pendlerparkplatz, der in Hallthurm lag. So groß war die Gegend nicht, dass wir den Turm der Hall nicht gefunden hät‐ ten. Als ich nach einem kleinen Nickerchen durch die Hupe eines an‐ deren Fahrzeugs aufgeweckt worden war, konnte ich erkennen, dass wir bereits am Ziel waren. In Hallthurm bei den Nixwesen. Beim Aussteigen musste ich mich erstmal strecken und ausgiebig gähnen. Da‐ niel beobachtete mich und lachte.
„Das Nixloch ist da oben im Wald. Kennst du das, Daniel?“
Daniel starrte in den Wald hinauf und schüttelte den Kopf.
„Nein ich war noch nie dort. Was ist so besonders an diesem Loch?“ „Agartha mein Freund.
Agartha.“
Daniel lächelte und sah zu Claras hinüber.
„Du warst auch dort?“
„Ja. Letztes Jahr hatten wir da so unsere Erlebnisse mit den Freimaurern“, erwiderte Claras.
„Ok, Leute. Wie finden wir jetzt die Stelle, an der wir den Stein akti‐ vieren sollen?“, fragte Daniel.
Ich starrte in den Wald und überlegte.
„Hmmm. Was wissen wir? Beim Turm der Hall ... Sieben Palfen im Zusammenhang mit der heiligen Sieben und der Portallinie. Die Portallinie beginnt beim Teufelsloch. Das Hütersymbol wird uns den Weg weisen ...“
„Das Hütersymbol sieht aus wie ein Sonnenstrahl“, fügte Claras hinzu.
„Was könnte ein Sonnenstrahl sein? Hmmmm ...“, überlegte ich.
„Das Teufelsloch. Ist doch klar. Durch das Loch strahlt die Sonne. Das ist doch die Sage.“
„Du hast recht. Nur wie ...?“
„Der Strahl durch die sieben Palfen hindurch ...“
Claras holte seine Karte aus dem Wagen und öffnete sie.
„Seht her.“
Er nahm einen kleinen Ast vom Boden und legt diesen auf die Karte.
„Hier ist das Sonnenloch am Teufelloch. Hier die sieben Palfen. Wenn die Sonne richtig steht und durch das Loch scheint ... seht ihr den Ast, den ich ausgelegt habe?“
„Ja. Dann geht es genau um diesen Ort.“
Und ich folgte mit dem Zeigefinger der Karte entlang.
„Das ist in der Nähe von Hallthurm. Es endet an der Felswand. So wie die Sage des Tores bei Hallthurm es besagt.“
„Ich werd verrückt. Ich würde sagen, wir gehen nun zu dieser Felswand.“
Als wir nach einer Stunde Waldspaziergang an einer kleinen Abbiegung angekommen waren, sahen wir ein Militärfahrzeug zu unserer Linken. Daneben saßen zwei Soldaten der deutschen Bundeswehr und hatten wohl allem Anschein nach irgendetwas zu bewachen. Wir gingen auf sie zu, doch einer von ihnen erklärte uns ohne Umschweife, dass hier nicht nicht weitergehen konnten, weil wir uns im Sperrgebiet mit aktiver Militärpräsenz befanden. Wir blieben höflich und gaben uns als Wanderer aus, sodass wir noch die Chance hatten, zwei Fotos zu schießen. Auf weitere Rückfragen hin wurden die bei‐ den jedoch energisch und sagten uns ohne Umschweife, dass wir hier verschwinden sollten. Also verabschiedeten wir uns schnell und machten uns auf den Rückweg. ................
Ein paar Zeilen weiter:
.................. Gemeinsam betraten wir die kleine Lichtung vor den Containern und folgten Stefan dann über eine kleine Holzbrücke in den Wald hinein. Nach einer erneuten Wanderung durch den Wald standen wir vor der Felswand, die wir gesucht hatten. Man konnte erkennen, dass die Bundeswehr hier eine Zeit lang alles abgesucht hatte. Es waren Sprengmarkierungen und Felsschnitte zu erkennen. Lampen standen an der Seite und eine weitere kleine Bauhütte mit einem Bagger konnte ich ebenfalls entdecken.
„So, da sind wir. Wie du siehst, haben wir hier schon seit Monaten alles abgesucht und gesprengt und geschnitten, bis wir endlich eine kleine Felskammer gefunden haben, die den Sonnenstrahl des Teufel‐ sauges einfangen kann. Wir müssen wohl nur darauf warten, bis Wintersonnenwende ist und die Sonne genau diesen Punkt trifft.“
Ich schüttelte den Kopf.
„Nein, das kann nicht sein. Der Sonnenstrahl hat damit nichts zu tun. Wir haben nur den Hinweis bekommen, dass der Ort wichtig ist, aber nicht der Zeitpunkt oder der Sonnenstrahl. Aber wie habt ihr diese Stelle eigentlich gefunden?“
Leseprobe, Fotos aus dem Roman Die Goldene Stadt im Untersberg 3, Pixabay
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