Wenngleich man oftmals geneigt ist, Kannibalismus (oftmals als „Menschenfresser“) bezeichnet als dem außereuropäischen Kulturkreis zuzuordnen, so wird man gewiss erstaunt sein, dass man sich damit gravierend täuscht. In Zeiten des Internet und der modernen Kommunikation braucht man nur mal einen Blick auf derartige Foren und Seiten zu tun – man glaubt beinahe nicht richtig zu lesen ! „Ich hab Dich zum Fressen gern“ – so inserierte der Kannibale von Rothenburg, Armin Meiwes, worauf sich sein Opfer Jürgen Brandes im Jahre 2001 meldete und sich in dessen verfallenem Bauernhof schlachten und ausweiden ließ. Unvorstellbar !
Doch weit älter ist die Geschichte rund um den Massenmörder Fritz Haarmann, geboren 1879 in Hannover, homosexuell und von Beruf Altkleiderhändler und daneben auch als Metzger tätig. Gemeinsam mit seinen einstigen Liebhaber Franz, der ihm seine ahnungslosen 31 Opfer zuführte, beging er wohl eine der abscheulichsten Massenmordserien mit eindeutig kannibalistischen Beigeschmack! Schier unglaublich!
Dazu gibt es heute noch folgendes Gedicht:
,,In Hannover an der Leine
Rote Gasse Nummer acht
wohnt der Massenmörder Haarmann,
der die Knaben umgebracht.
Aus den Augen macht er Sülze,
aus dem Arsch da macht er Speck
aus dem Darm da macht er Würste
und den Rest den schmeißt er weg.
Haarmann hat auch ´nen Gehilfen,
Franz heißt dieser junge Mann,
und der lockte mit Behagen
viele junge Männer an.
Warte, warte nur ein Weilchen,
dann kommt Haarmann auch zu dir.
Mit dem Hacke – Hackebeilchen
macht er Hackfleisch aus Dir !"
Lange Zeit blieb Haarmann ungeschoren, wiewohl ein gerechtfertigter Anfangsverdacht gegen ihn schon lange vor seiner Verhaftung bestand. Doch Justitia brauchte sehr lange, um Fritz Haarmann zu überführen. Beinahe froh darüber schien er zu sein – und ließ sich willig in seiner Dachkammer in der Roten Gasse 8 festnehmen. 1925 wurde das Urteil hierzu, der Tod durch den Strang, vollzogen.
Von Dr. Peter Kneissl verfasst
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